BN und LBV begrüßen das neue bayerische Arten-schutzzentrum – Schritt in die richtige Richtung
Das Kabinett hat heute grünes Licht für ein Artenschutzzentrum in Augsburg gegeben. Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz (BN) betont: "In Zeiten eines dramatischen Artenrückgangs braucht Bayern dringend mehr Fachkompetenz für die biologische Vielfalt und entschlossenes Handeln im Flächenschutz und einer ökologischeren Agrarförderpolitik". Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbund für Vogelschutz (LBV) fordert: "Dieses Zentrum muss ein Modell der Zusammenarbeit zwischen Fachinstitution und ehrenamtlichen Artenspezialisten werden, wie es bei der Erfassung von Vögeln bereits der Fall ist. Ohne solche Kooperationen ist auch künftig die angestrebte Erfassung von Bayerns Artenvielfalt nicht möglich".
Das neue in Augsburg angesiedelte Artenschutzzentrum soll mit ca. 50 Mitarbeitern Veränderungen in Bayerns Tier-und Pflanzenwelt erfassen, Daten zu den bei uns vorkommenden etwa 48.000 Tier- und 28.000 Pflanzenarten erheben und anwendungsorientierte Forschung betreiben. BN und LBV fordern aber, dass ein Schwergewicht auf die Umsetzung von konkreten Hilfsmaßnahmen für bedrohte Arten wie Feldlerche, Kiebitz oder Gelbbauchunke gelegt wird, da die zentralen Rückgangsursachen seit Jahrzehnten bekannt sind. Zugleich mahnen BN und LBV die überfällige Personalaufstockung bei den Naturschutzbehörden auf der Landkreisebene an, ohne die ein Umsteuern vor Ort beim Artensterben nicht möglich wäre.
Mit dem neuen Artenschutzzentrum findet Bayern endlich Anschluss an andere Länder wie die Schweiz ("Biodiversitäts-Monitoring Schweiz"), wo derartige Forschungszentren zur Artenvielfalt schon seit Jahrzehnten bestehen.
Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
BN: Dr. Kai Frobel, Artenschutzreferent, E-Mail: kai.frobel@bund-naurschutz.de, 0911/818 78-19.
LBV: Marcus Erlwein, Pressesprecher und Leiter Kommunikation, E-Mail: markus.erlwein@lbv.de, 09174/4775-7180