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DIE NORDUMFAHRUNG BAD TÖLZ IST AUSDRUCK FALSCHER VERKEHRSPOLITIK

BN sieht keine Chance auf eine erfolgreiche Klage bei Umweltbelangen

11.12.2019

„Auch im Verkehrsbereich muss endlich Klimaschutz betrieben werden. Daher fordern wir Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, alle Straßenneubauprojekte zu stoppen und die Projekte des Bundesverkehrswegeplans unter Klimaschutzgesichtspunkten neu zu bewerten. Dieses Straßenbaumoratorium muss auch die geplante Nordumgehung Bad Tölz umfassen“, kommentiert der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner den Planfeststellungsbeschluss.

„Wir lehnen die planfestgestellte Variante ab, weil sie das Verkehrsproblem in Bad Tölz nicht lösen wird. Mensch und Natur sind die Leidtragenden“, erklärt Friedl Krönauer, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Bad Tölz- Wolfratshausen. „Trotzdem werden wir auf eine Klage verzichten, weil es auf dem Klageweg nach aktueller Gesetzgebung und Rechtsprechung für Umweltverbände nahezu aussichtslos ist, eine falsche Verkehrspolitik zu korrigieren.“

Der BUND Naturschutz hat die planfestgestellte Variante der Nordumgehung abgelehnt, denn sie ist ein weiteres Beispiel an dem die Auswahl der Variante unter falschen Gesichtspunkten getroffen wurde. Dabei wurde weder Rücksicht auf das Landschaftsbild genommen noch auf eine flächenschonende Bauweise geachtet. Besser wäre ein Ausbau mit einer dritten Spur und Kreisverkehren oder die Tunnel-Lösung gewesen, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Diese ist mit 21-Mio € nicht mal teurer, hätte aber mit 0,5-ha einen viel geringeren Flächenverbrauch als die Plantrasse mit 4,6 ha Neuversiegelung.

Notwendig wäre hier ein Verkehrskonzept für das ganze Oberland, mit halbstunden-Takt der BOB und einem Ausbau des ÖPNV, um die Verkehrsproblematik zu entschärfen.

Die geplante Variante soll nur wenige Meter neben bestehender Bebauung entlanggeführt werden. Trotz Lärmschutzwänden wird dort die Wohnqualität durch Lärm und Abgase in Zukunft stark beeinträchtigt werden. Dieser Aspekt hätte in der Abwägung stärker berücksichtigt werden müssen.

Der BN kritisiert diese falsche Verkehrspolitik aufs schärfste.

Für Rückfragen:
Annemarie Räder
BN-Regionalreferent
089 54830114, 01704042797,
annemarie.raeder@bund-naturschutz.de