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Erneuter Fleischskandal - BN fordert verbesserten Verbraucherschutz und ein Ende des "Schwarzen Peter" - Spiels zwischen Bundes- und Bayerischem Verbraucherschutzministerium

05.09.2006

Der Bund Naturschutz (BN) fordert anlässlich des neuesten Fleischskandals endlich wirkungsvollere Taten statt Worte. "Das nach dem letzten Fleischskandal am 30. November 2005 von Bund und Ländern beschlossene Maßnahmenpaket ist bisher nur mangelhaft umgesetzt worden", so Prof. Dr. Hubert Weiger, BN Landesvorsitzender. So gibt es nach wie vor keine gesetzlichen Vorgaben für die stufenlose Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln, welche die Umdeklarierung von Fleischwaren verhindern könnte. Nach wie vor kann mit Lebensmitteln Preisdumping betrieben werden. Insbesondere fordert der BN eine deutliche Verschärfung des Verbraucherinformationsgesetzes mit einem gesetzlichen Informationsanspruch für die Allgemeinheit und einer Veröffentlichungspflicht für die Behörden. Außerdem fordert der BN, "dass Skandalbetrieben in schweren Fällen die Gewerbeerlaubnis entzogen werden kann, damit nicht länger am Gammelfleisch verdient werden kann", so Weiger.

Den verunsicherten Verbraucherinnen und Verbrauchern rät der BN, bei ihrer Einkaufsstätte Transparenz einzufordern, und beim Fleisch" und Wursteinkauf mehr auf regionale Qualitäten der handwerklichen Fleischvermarktung zu setzen. Auch empfiehlt der BN, Bioeinkaufsstätten und Bio-Direktver-markter zu bevorzugen. Biofleisch steht für eine laut EU-Bioverordnung gesetzlich vorgeschriebene besonders artgerechte Tierhaltung und Fütterung. In regionalen Bezügen können Tiertransporte minimiert werden und neben dem Stress für die Tiere auch der Aufwand für die anliefernden Landwirte reduziert werden. Es werden regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützt. Kleinere Produktionseinheiten bedeuten jedoch auch, dass die Preise nicht auf das Niveau der Billiganbieter abgesenkt werden können, die auf Kosten der Tiere und mit schlechterer Qualität um Marktanteile kämpfen.