Mildes Wetter – Amphibien gehen auf Wanderschaft
Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in den Nachtstunden sind die Amphibien unterwegs und laufen Gefahr, massenhaft überfahren zu werden. In diesen Wochen sind wieder Ehrenamtliche des BN an Straßenrändern unterwegs, bauen Amphibienzäune auf und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. Bis Mitte April muss man mit wandernden Amphibien rechnen. „Die BN-Rettungsaktion leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser Arten in Bayern. Unser Dank gilt den tausenden ehrenamtlichen Helfer*innen die oftmals in aller Früh oder am späten Abend unterwegs sind. Für diese sehr wichtige Aufgabe können wir jede Unterstützung gebrauchen“, so Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter.
Um die Amphibien vor dem Straßentod zu schützen, helfen insgesamt 6.000 Freiwillige und retten jährlich mehr als 500.000 Amphibien. Dort, wo sichere Durchgänge fehlen, werden Schutzzäune an Straßen aufgebaut. Kröten, Frösche und Molche wandern am Zaun entlang und fallen dann in die Fangeimer, die in regelmäßigen Abständen ebenerdig im Boden versenkt sind. Die Amphibienretter leeren oft mehrmals täglich die Eimer, notieren die gefundenen Tiere, und tragen die Lurche anschließend über die Straße. Dadurch können die Daten gut mit denen der Vorjahre verglichen werden.
„In den letzten Jahren kommen von unseren Aktiven aus ganz Bayern alarmierende Signale. An den meisten Übergängen werden selbst Allerweltarten wie Erdkröte und Grasfrosch weniger. Wir hoffen sehr, dass sich der Trend dieses Jahr nicht weiter fortsetzt“, erklärt der BN-Amphibienexperte Andreas Zahn.
Amphibien gehören zu den weltweit am stärksten gefährdeten Wirbeltieren. Sie sind bedeutend für viele Ökosystemfunktionen. „Kaulquappen sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tiere wie Molche, Libellen- und Schwimmkäferlarven. Erwachsene Lurche verspeisen sehr viele Insekten und sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette für Vögel, Reptilien und Säugetiere“, so Zahn.
Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme. „Jeder sollte sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und sein Fahrtempo freiwillig auf Straßen reduzieren, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen. Nicht nur wegen der Lurche, sondern auch für die Helfer*innen, die am Straßenrand Tiere einsammeln“, so der BN-Naturschutzexperte.
Unbekannte Amphibien-Wanderwege melden
Bestimmungsschlüssel für Amphibien