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Frankenschnellweg Nürnberg: Kosten explodieren weiter

In der heute stattfindenden Ratssitzung in Nürnberg soll überraschend ein ergänzter Tagesordnungspunkt behandelt werden: Die Zeitplanung für den Bau des Frankenschnellweges und die veranschlagten Kosten – diese steigen weiter.

17.04.2024

In der kurzfristig vorgelegten Tischvorlage heißt es: "Laut statistischem Bundesamt stieg der Preisindex für Ingenieurbauwerke jedoch zwischen 2020 und 2023 um 35,8 %. Mit einer Fortschreibung der Kosten aus 2020 von 687 Mio. EUR um 35,8 % auf das Jahr 2023 ergeben sich preisinduzierte Gesamtkosten Ende 2023 in einer Höhe von 934 Mio. EUR. Unter Berücksichtigung einer jährlichen Erhöhung von 4 % ab 2023 ergibt sich für das Jahr 2026 ein MIP-Ansatz in Höhe von 1,05 Mrd. EUR"

Damit steigen die Kosten bereits für 2026 auf über eine Milliarde Euro. Das Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellweges, dem der BN angehört, hat seit Monaten von möglichen Kosten von 1 Mrd. € gesprochen und damit Recht behalten, während Bürgermeister Vogel noch am 20.03.2024 in einem Beitrag für den bayerischen Rundfunk von „weit mehr als 700 Millionen Euro für den Ausbau“ sprach. Jahrelang wurden von der Stadtspitze Nürnbergs Kosten von 660 Mio. € genannt.

„Für die Steuerzahler und die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Nürnberg würde der Bau des Frankenschnellweges zum finanziellen Fiasko“, so BN Landesvorsitzender Richard Mergner, „noch kann der Nürnberg Stadtrat sich für eine kostengünstigere und schnellere Lösung entscheiden.“

Dabei sind die Kosten für einen Park auf dem Tunneldeckel zwischen Schwabacher Straße und Dianaplatz nicht enthalten, da dieser Park zwar immer als besondere Verbesserung für die Anwohner*innen und Verbindung der Stadtteile Gibitzenhof und Sandreuth dargestellt wird, dieser aber gar nicht in den Planungen enthalten ist. Das Bündnis schätzt die Kosten für den Park auf ca. 50 Mio. € und betont, dass die Stadt zwar bunte Skizzen des Parks im Internet bereitstellt, aber verschweigt, dass die Verbindung der Stadtteile an den Zäunen der Gewerbebetriebe auf der westlichen Seite des FSW enden würde.

Klaus-Peter Murawski, 1. Vorsitzender der BN Kreisgruppe Nürnberg-Stadt:
"Die beste Stadtreparatur wäre die Überbauung des bestehenden FSW mit Wohnungen und Parkanlagen wie über der Autobahn A 100 in Berlin. Dort entstehen mindestens 3.000 Wohnungen".