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GRÜNE BILANZ NIEDERBAYERN 2014

BUND NATURSCHUTZ ZIEHT „GRÜNE BILANZ“ 2014 FÜR NIEDERBAYERN UND STELLT SCHWERPUNKTE FÜR 2015 VOR

18.02.2015

„Wichtige Erfolge, aber kein entscheidender Fortschritt beim Kampf gegen Fehlentwicklungen beim Flächenverbrauch und der Bebauung Niederbayerns.“ So lautet das Gesamtresümee des BUND Naturschutz (BN) für den Regierungsbezirk Niederbayern im Jahr 2014. Insgesamt zieht der BN aber eine positive Bilanz der vielfältigen Aktivitäten seiner neun Kreis- und 60 Ortsgruppen in Niederbayern. Sowohl beim Einsatz für den konkreten Arten- und Lebensraumschutz, als auch bei der Umsetzung der großen Umweltschutzthemen vor Ort, wie Energiewende, Klimaschutz, oder bei Aktionen gegen die geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada (TTIP, CETA) konnte vieles erreicht werden. Die herausragenden Schwerpunkte des BN waren in Niederbayern aber auch 2014 die dauerhaften Themen Donau, Hochwasserschutz und, bei den Straßenprojekten, die „Gelbe Autobahn“ B15 neu.

Der Widerstand gegen die Transitautobahn B15 neu wurde 2014 weiter verstärkt und nicht nur im Landkreis Landshut sondern auch in den betroffenen oberbayerischen Landkreisen intensiviert. Zum Ausdruck gebracht wurde dies beispielsweise mit hunderten Mahnfeuern entlang der geplanten Trassen im Mai oder bei einer eindrucksvollen Aktion vor dem Innenministerium in München (Juli). Das Ziel des BN sowie zahlreicher örtlicher Bürgerinitiativen, der „Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der B15 neu“ aber auch betroffener Kommunen ist die definitive Beendigung dieser Monstertrasse an der A 92 bei Landshut/Essenbach und kein Weiterbau nach Süden bis zur A 94 und zur A8 bei Rosenheim. „Wir haben uns daher sehr gefreut, als am 19. Januar das Kabinett beschloss, die Anmeldung des Projekts aus dem Bundesverkehrswegeplan zurück zu ziehen“, sagte Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des BN.

Umso enttäuschter waren die Gegner der B15 neu allerdings, als es nicht einmal zwei Wochen später hieß, dass ab der Kreuzung der B15 neu mit der A 92 nun doch eine vierspurige Ost-Süd-Umfahrung von Landshut und ab dieser zwei Trassenvarianten bis zur A 94 im Isental zur Prüfung gemeldet werden sollen „Der Kampf für die Bewahrung bayerischer Heimatlandschaften und gegen ein sinnloses, Steuergeld verschwendendes Prestigeprojekt geht daher jetzt mit voller Kraft und allen legalen Mitteln weiter“, kündigte Weiger an. Er wies zudem darauf hin, dass die Verkehrsprobleme in Landshut hausgemacht sind und im Wesentlichen durch den Ziel- und Quellverkehr verursacht werden. Die geplante Ost-Süd-Umfahrung ist dafür keine Lösung, würde aber den Durchgangsverkehr Richtung Süden ankurbeln. „Die jetzigen Planungen sind daher praktisch auch eine Kampfansage an die betroffenen Gemeinden und Landkreise im Süden von Landshut und müssen verhindert werden“, betonte Weiger.

Nach jahrzehntelangen Untersuchungen und Auseinandersetzungen wurde es 2014 ernst mit dem Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen: Das Verfahren für den ersten Teilabschnitt von Straubing bis Deggendorf wurde eingeleitet. „Wir sind natürlich froh, dass wir uns nach der Entscheidung vom Februar 2013 nicht mehr mit Staustufenplänen auseinander setzen müssen. Allerdings ist die jetzt geplante Variante A, die mit flussbaulichen Mitteln auskommt, nicht automatisch frei von negativen Auswirkungen auf Fluss und Aue“, betonte Hubert Weiger. „Auch wenn in den Unterlagen Verbesserungen im Vergleich zu den früheren Planungen erkennbar sind, sehen wir noch große Potentiale für weitere Optimierungen und nehmen dabei neben den Behörden auch die Politik in die Pflicht, allen voran die Bayerische Staatsregierung“, so Weiger weiter. Der BN und die anderen Naturschutzverbände haben daher in ihren umfangreichen Stellungnahmen ökologische Verbesserungen und die Umsetzung einer Variante „A+“ gefordert.

Da mit dem Donauausbau zugleich die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der  Region geplant ist, wird das Verfahren mit besonderem Nachdruck betrieben. Unstrittig ist dabei, dass der Bau von neuen Deichen zum Schutz der Siedlungen notwendig ist. Einige Maßnahmen die unabhängig davon bereits umgesetzt wurden, wie beispielsweise im Deggendorfer Raum, waren daher auch aus der Sicht des BN grundsätzlich „alternativlos“. Dennoch kritisiert der BN, dass der natürliche Wasserrückhalt entlang der Flüsse und Bäche wie auch in der gesamten Landschaft noch immer vernachlässigt wird und man viel zu einseitig auf technische Lösungen wie Deicherhöhungen oder gesteuerte Flutpolder setzt. Wo die Chance besteht, müssen die Aueflächen wieder vergrößert werden und dafür auch die ursprünglich für Staustufen und Seitenkanäle mit öffentlichen Geldern erworbenen Grundstücke eingesetzt werden. Nur so können die in den letzten Jahren erheblich beschleunigten Hochwasserspitzen wieder abgebremst und entzerrt und damit die Hochwassergefahr für Unterlieger wie Passau entschärft werden.

Forciert wurden 2014 auch die Aktivitäten zur Anerkennung der niederbayerischen Donauregion als UNESCO „Welterbe der Kultur und Natur“. Die Idee wurde bereits 2005 von den im Bayrischen Heimattag zusammengeschlossenen Verbänden, darunter auch der BN, entwickelt. Dieter Scherf vom BN-Landesvorstand hat dazu nun einen Arbeitskreis mit Vertretern der Kreisgruppen Passau, Deggendorf und Straubing initiiert, um die notwendige Unterstützung aller Kommunen entlang der Donau zu erhalten Außerdem wurden mit den Spitzenvertretern der Heimattagverbände zwei Pressefahrten zu beispielhaften Natur- und Kulturschätzen im Donauraum durchgeführt.

Ein Großprojekt, mit dem sich der BN seit über 25 Jahren intensiv auseinander setzt ist die so genannte „Stützkraftstufe Pielweichs“, südlich von Plattling. Diese Staustufe an der Isar ging bereits 1995 in Betrieb. Strittig waren dabei vor allem die naturschutzfachlichen Auswirkungen des Projekts, die Ausgleichsmaßnahmen, die Funktionalität des linken Ersatzfließgewässers und die Wirksamkeit künstlich erzeugter Grundwasserschwankungen in der Aue. Der BN hatte den Bescheid des Landratsamtes deshalb beklagt und erreicht (Urteil des VGH, 2008), dass entsprechende Nachbesserungen angeordnet wurden die nun in einem ergänzenden Planfeststellungsverfahren zu beurteilen waren. In seiner Stellungnahme vom 18.2.2015 betont der BN, dass mit der Neuplanung zwar deutliche Verbesserungen erreicht wurden, jedoch im Grunde nach wie vor massive ökologische Defizite bestehen. „Aus den aktuellen Unterlagen ist zu sehen, dass z.B. die künstliche Grundwasserinfiltration mit Sickerrohren bei weitem nicht das an Grundwasserdynamik erzeugt, was früher die Isar erzeugt hat. Auch die Zerstörung der Isar als frei fließenden Fluss durch die Staustufe kann das Ersatzfließgewässer mit nur dreieinhalb Prozent des Abflusses der Isar nicht wieder wettmachen.“

Gleichwohl befürwortet der BN den Abschluss des Verfahrens – Spielraum für weitere Kompromisse sieht der Verband jedoch nicht mehr: „Wir können die jetzt vorgelegte Planung als Ergebnis der verschiedenen Abwägungen noch mittragen – weitere ökologische Verschlechterungen sind aber keinesfalls hinnehmbar. Dann würden auch die vom VGH festgestellten Planungsdefizite nicht mehr ausgeglichen werden“, betont Georg Kestel, der als Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf und als Landschaftsarchitekt im Auftrag des Landesverbandes die Stellungnahme bearbeitet hat.

Schwer enttäuscht zeigte sich der BN in diesem Fall von der örtlichen Kommunalpolitik: „Es kann doch nicht sein, dass die Kommunalpolitik ausschließlich für die „graue“ Straßeninfrastruktur kämpft, zum Beispiel, um die Umgehungsstraße Plattling durch Bayerns wertvollstes Auenschutzgebiet an der Isarmündung bauen zu können – und dann im Fall der „grünen“ Infrastruktur komplett versagt. Im Fall des Umgehungsgewässers geht es ja noch nicht einmal um eine aktive Verbesserung der grünen Infrastruktur, sondern ausschließlich darum, die Löcher notdürftig wieder zu stopfen, die mit der Staustufe gerissen wurden“, ergänzt HubertWeiger.

Auch der Einsatz für eine umwelt- und klimafreundliche, naturnahe bäuerliche Landwirtschaft und der Widerstand gegen Massentierhaltung ist bei den niederbayerischen BN-Gruppen ein ganz zentrales Thema. Ein aktuelles Beispiel in diesem Zusammenhang ist die geplante Schlachthoferweiterung in Landshut. Seit im vergangenen Herbst Pläne bekannt wurden, dass die Kapazität auf 21.000 Schlachtungen pro Woche erhöht werden soll, äußerten viele Menschen Betroffenheit und Unbehagen. Auch die BN Kreisgruppe nahm die Diskussion um die Erweiterungspläne auf und wies darauf hin, dass mit der Schlachthoferweiterung eine Reihe negativer Begleiterscheinungen verbunden seien. „Damit Tiere in Massen getötet werden können, müssen sie auch in Massen gemästet werden“, so Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut, „und wo Tiere in Massen gemästet werden, wird durch den Futtermittelanbau und die anfallende Gülle das Grundwasser mit Pestiziden und Nitraten belasten, so dass es z.B. im stark betroffenen nördlichen Landkreis Landshut kostenaufwändig aufbereitet werden muss, um wieder Trinkwasserqualität zu erhalten.“ Um diese Auswirkungen zu verhindern hat die BN Kreisgruppe im Januar das „Schutzbündnis Tier und Umwelt Landshut“ mitinitiiert.

Ein weiterer, dauerhafter Schwerpunkt ist der ungebremste Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsprojekte. Nach den aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik betrug der tägliche Flächenverbrauch in Bayern 2013 im Durchschnitt 18,1 Hektar. In Niederbayern wurden fast 1.000 Hektar neu bebaut, was nur von der „Boomregion“ Oberbayern und der Oberpfalz übertroffen wurde. „Der BN wird daher 2015, im „Internationalen Jahr zum Schutz der Böden“, seinen Einsatz für die Erhaltung von Freiflächen und unzerschnittener Landschaften fortsetzen und unter anderem für eine verstärkte Innenentwicklung der Kommunen werben“, erklärte Kurt Schmid, BN-Regionalreferent für Niederbayern.


Die Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr zeigt, dass die Arbeit des BN zunehmend Anhänger findet. Auch in Niederbayern wuchs die Mitgliederzahl 2014 wieder um 2,2 % und Ende 2014 unterstützten 18.553 Mitglieder und Förderer den Einsatz der BN Kreis- und Ortsgruppen für Heimat und Natur in diesem Regierungsbezirk. In ganz Bayern waren es zum Jahresende 2014 rund 215.000. Und nicht zuletzt konnten im vergangenen Jahr die Kreisgruppen Passau und Dingolfing-Landau ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Der BN geht daher auch in Niederbayern gestärkt ins Jahr 2015 und wird weiterhin mit breiten Allianzen und vielfältigen Ideen zum Erhalt der Lebensqualität in Niederbayern beitragen.



Beispiele des vielfältigen Engagements der BN-Kreisgruppen in Niederbayern

Atomausstieg und Energiewende


Alle niederbayerischen BN-Gruppen haben sich 2014 intensiv in die konkrete Ausgestaltung der Energiewende und die Erarbeitung lokaler Konzepte für eine nachhaltige, dezentrale Energieversorgung eingemischt. Nötig ist vor allem eine vorrangige Umsetzung der riesigen Potentiale der Energieeinsparung.

Auf strikte Ablehnung stößt nach wie vor der „Pumpspeicher Riedl“. Die BN-Kreisgruppe Passau und die Interessengemeinschaft „RIGOJO“ haben auch 2014 durch zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen die massiven negativen Auswirkungen des Großprojekts immer wieder thematisiert und gegen den „PumpSpeicherWahnsinn“ protestiert. Der BN hält das Pumpspeicherwerk aus energiepolitischen sowie aus naturschutzfachlichen Gründen (z.B. Beeinträchtigungen der FFH-Gebiete Donau und Donauleiten) nach wie vor für nicht genehmigungsfähig und wird dies im Rahmen des vermutlich 2015 anstehenden Planfeststellungsverfahrens entsprechend untermauern. Für eine echte Energiewende ist auch dieser Pumpspeicher nicht erforderlich und eine Fehlentwicklung, aber ein wertvoller Landschaftsraum würde dauerhaft zerstört.

Das Atomkraftwerk Isar 1 ist zwar inzwischen abgeschaltet und die Planungen für den Rückbau sind angelaufen, die große Anzahl hochradioaktiver Brennelemente, die sich im so genannten Abklingbecken befinden, stellen aber nach wie vor eine große Gefahr dar. Sie befinden sich direkt unter dem Dach des Reaktorgebäudes, das einem Flugzeugabsturz nicht standhalten würde. Beim Erörterungstermin zum Abbau des Reaktors im Juni 2014 hat der BN daher u.a. die damit verbundenen Risiken beim Abriss des Meilers kritisiert und größtmögliche Sicherheit für Mensch und Natur als vorrangiges Ziel gefordert. Der BN wird sich gerade in Landshut weiterhin für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und das Ende der Atommüll-Produktion einsetzen.

Bei der Windkraft beteiligten sich BN Kreisgruppen in Niederbayern auch aktiv an konkreten Planungen. Viele wurden befürwortet, aber es gab es auch Ablehnungen - nicht jeder in die Diskussion gebrachte Standort ist für ein Windrad geeignet. Intensiv befassten sich die Kreisgruppen der Region Donau-Wald (SR, REG, DEG, FRG, PA) auch mit der Fortschreibung des Regionalplankapitels Windkraft und den entsprechenden Änderungen der Verordnung des Landschaftsschutzgebietes Bayerischer Wald. Der BN hat die regionalplanerische Überprüfung und Festlegung grundsätzlich geeigneter Vorranggebiete zur Windkraftnutzung ausdrücklich begrüßt, einige Gebiete aber auch aus Gründen des Landschaftsschutzes oder wegen natur- und artenschutzfachlicher Bedenken abgelehnt.


Niederbayerns Naturreichtum bewahren

Alle niederbayerischen Kreisgruppen des BN haben 2014 wieder mit zahlreichen Aktivitäten zum Erhalt der schönen Landschaften und der heimischen Tier- und Pflanzenarten beigetragen. Sei es mit Projekten zur Sicherung von Lebensräumen des Bibers, dem Schutz und der Pflege von Grundstücken des BN, wobei 2014 in Niederbayern 16 Hektar hinzu kamen, oder den jährlichen Amphibienaktionen bei den Frühjahrswanderungen dieser Tiere. Erfolgreich war auch das „Froschkönig-Projekt“ der Kreisgruppe Rottal-Inn, mit dem jetzt Verbesserungen von Amphibienlebensräumen finanziert werden können. Besonders gefreut hat sich die Kreisgruppe Kehlheim über den ersten Wildkatzennachweis, der vor kurzem im Dürnbucher Forst gelang. Die Rückkehr dieser scheuen Waldbewohnerin auch südlich der Donau wird in den kommenden Monaten bei vielen BN-Gruppen ein wichtiges Thema sein. Konkret geplant ist ein Wildkatzenprojekt  beispielsweise bei der Kreisgruppe Landshut. Zusammen mit dem Forst soll mit der „Lockstockmethode“ untersucht werden ob Wildkatzen inzwischen auch in der Region Landshut vorkommen.

Ein wichtiges Themenfeld in Niederbayern war 2014 erneut der Schutz und die Renaturierung von Mooren. Sie sind als Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz, sowie für den Wasserrückhalt in der Fläche und für die Bewahrung der Artenvielfalt unverzichtbar. Viele BN-Kreisgruppen in Niederbayern engagieren sich deshalb seit Jahren in diesem Bereich. Beispiele hierfür sind Pflegemaßnahmen in Teilbereichen der insgesamt fast 22 Hektar Hochmoorflächen des BN am „Grünen Band“ im Landkreis Freyung-Grafenau, oder die fortgesetzten Bemühungen der Kreisgruppe Dingolfing-Landau zur Bewahrung und Verbesserung von Moorlebensräumen im Wallersdorfer Moos im Isartal. Bei der Kreisgruppe Landshut ist das Thema Landschaftsschutzgebiete (LSG) bereits seit Jahren ein „Dauerbrenner“. So konnte 2013 das Tal Josaphat als LSG ausgewiesen werden und im vergangenen Jahr setzte sich der BN intensiv für die Unterschutzstellung des Salzdorfer Tals ein und versuchte unbegründete Bedenken durch sachliche Informationen auszuräumen. Auch bei der Landesgartenschau in Deggendorf beteiligte sich der BN sehr erfolgreich. Passend zum Standort direkt am Fluss informierten der Pavillon und das vielfältige Programm der Kreisgruppe umfassend zum Thema Lebensraum Donau.

Leider musste sich der BN in Niederbayern auch 2014 wieder mit vielen Eingriffsprojekten, wie Straßenbauvorhaben oder die Ausweisung von Baugebieten auf der grünen Wiese auseinandersetzen. Bei einigen besonders schwerwiegenden Fehlentwicklungen wurden auch Rechtsmittel in Anspruch genommen. Ein Beispiel hierfür ist die geplante Umfahrung von Vilshofen, gegen die der BN seine Klage in zweiter Instanz fortsetzte, wobei die Kreisgruppe Passau nicht grundsätzlich gegen eine Umfahrung ist, aber eine für den Natur- und Artenschutz verträglichere Alternative fordert. Ein Normenkontrollverfahren läuft auch gegen den Bebbauungsplan des Gewerbegebiets Rathsmannsdorf (Lkr. PA), für das ohne schlüssigen Bedarfsnachweis 19 Hektar Wald gerodet wurden. Intensiv fortgesetzt hat die Kreisgruppe Dingolfing ihren Einsatz zur Verhinderung von Schädigungen eines wertvollen Biotopkomplexes und hier vorkommender streng geschützter Arten durch den Bau der Ortsumfahrung von Reisbach. Und die Kreisgruppe Freyung-Grafenau versuchte den Bau einer Flutlichtanlage am Kißlingerhang im Skigebiet Mitterfirmiansreut zu verhindern um weitere Beunruhigungen des hochsensiblen Gebietes in direkter Nachbarschaft zum tschechischen Nationalpark Sumava zu vermeiden.

Für Rückfragen:
Kurt Schmid
Regionalreferent,
Tel.: 089/548298-88
kurt.schmid@bund-naturschutz.de

 

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