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Jede Stimme zählt! - Endspurt in Mittelfranken

Erfolg des Volksbegehrens auf Messer`s Schneide

26.11.2004

Die Initiatoren des Volksbegehrens "Aus Liebe zum Wald" appellieren an alle Waldfreunde, sich jetzt einzutragen, um die 10%-Hürde zu überschreiten. "Es bleiben nur noch 3 Tage, die über die Zukunft der Wälder entscheiden!" so Prof. Hubert Weiger, Beauftragter des Volksbegehrens. "Die Zustimmung zum Volksbegehren wächst von Tag zu Tag - aber es wird ein Wettlauf mit der Zeit. Dieses Wochenende und der Montag ist die allerletzte Chance für eine Kurskorrektur. Sie werden in Ihrem Leben kein zweites Mal so eine Chance haben, dem Wald zu helfen!"

Landesweit waren am Donnerstag Abend des Eintragungszeitraumes knapp 6 Prozent erreicht. Volksbegehren erhalten die stärksten Stimmenzuwächse immer erst in den letzten Tagen - daher ist jetzt keine Stimme umsonst! Beim Volksbegehren Wald haben wie bei den erfolgreichen früheren Volksbegehren Senatsabschaffung (1997) und Bürgerentscheide (1995) die Eintragungen nun sprunghaft zugenommen.

Basis ist eine Stichprobe von 576 der 2056 Kommunen in Bayern mit dem Eintragungsstand bis Donnerstag Abend (25.11.). In den Großstädten München und Nürnberg, in denen die Eintragungsstellen nun auch am kommenden Wochenende geöffnet sind, lagen die Werte bei 4,4 und 5,2 Prozent. Die Spessart-Gemeinde Heigenbrücken (Lkr. Aschaffenburg) erzielte mit 32,8 % den landesweiten Rekord. Im Regierungsbezirk Mittelfranken lag die Eintragungsquote bei 6,6 %. Als erster Landkreis in Bayern überschritt gestern Nürnberger Land die 10% Grenze (10,1 %). Zu den Spitzenreitern im Regierungsbezirk zählen z.B. die Kommunen Rückersdorf (Lkr. Nürnberger Land) mit 23,6 %, Buckenhof (Lkr. Erlangen-Höchstadt) mit 17,8 % oder Schwanstetten (Lkr. Roth) mit 13,5 %. Gerade in Kommunen mit guter Beteiligung zählt jedoch weiterhin jede Stimme, weil damit eine geringere Beteiligung in anderen Regionen ausgeglichen werden muss!

Die dem Wald Bündnis von den Kommunen übermittelten vollständigen und aktualisierten Daten aus Ihrer Region finden Sie im Internet unter www.volksbegehren-wald.de!

Das Waldbündnis mit seinen 54 Unterstützerverbänden bittet darum, dass man sich nicht auf "die anderen" verlässt. Es zählt jede Stimme! Bitte tragen Sie sich jetzt auf Ihrer Gemeinde für das Volksbegehren ein. Der Appell richtet sich auch an diejenigen, die bereits abgestimmt haben: überzeugen diese je noch eine weiteren Mitbürger, dann ist das Volksbegehren gewonnen!

Hubert Weiger: "Es steht auf des Messer`s Schneide. Es wäre schlimm für unsere Wälder, wenn das Volksbegehren knapp scheitern würde. Deshalb entscheidet jetzt jede einzelne Stimme über die Zukunft des Waldes."



Die Bürger im Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen entscheiden über das weitere Schicksal des Reichswaldes. Seit 1972 wird im Reichswald bei Nürnberg von den Forstbehörden der ökologische Reichswaldumbau erfolgreich durchgeführt. Stück für Stück wurden monotone Kiefernforste in standortgerechte und ökologisch stabile Mischwälder umgestaltet. Allein seit 1985 wurden auf 4.400 Hektar über 20 Millionen Laubbäume gepflanzt.

Der Umbau des Nürnberger Reichswaldes ist bundesweit modellhaft. Er ist noch nicht abgeschlossen. Die von der Bayerischen Staatsregierung beschlossene sog. "Forstreform" entzieht dem ökologischen Waldumbau den Boden und gefährdet die Schutz- und Erholungsfunktionen unserer Wälder im Nürnberger Reichswald und in den Staatswäldern in ganz Bayern. Um Nürnberg wären bei einem Scheitern des Volksbegehrens und bei Etablierung einer profitorientierten Staatswaldbewirtschaftung neue Waldrodungen für Straßen und für den gewinnträchtigen Sandabbau zu erwarten - und damit ein Rückfall in die umweltpolitische Steinzeit.

Dass der Ausverkauf der Wälder kurz bevor steht, zeigt die noch im laufenden Volksbegehren bekannt gewordene Absicht des Bayerischen Finanzministeriums, den Holzeinschlag im Staatswald bereits 2005 um rund eine Million Festmeter zu erhöhen, um trotz niedriger Holzpreise mehr Geld in die Staatskasse abzuliefern. Staatsminister Josef Miller hatte bislang als absolute Obergrenze für eine nachhaltige Staatswaldbewirtschaftung 4 Millionen Festmeter festgelegt. Nun drohen 6 Millionen Festmeter Holzeinschlag. "Nur Ihre Stimme kann diesen Raubbau im Wald ohne Rücksicht auf Mensch und Natur verhindern", so Weiger.


Für Rückfragen:

Richard Mergner
Sprecher Wald Bündnis Bayern
Tel. 0911-8187815 oder 0171/6394370

Dr. Ralf Straußberger
Geschäftsführer Wald Bündnis Bayern