Keine Zerstörung der sensiblen Alpenwelt durch Steuergelder!
In der Regel liegt die Förderquote im Seilbahnneubau zwischen 25 und 35 Prozent, und ist mit einer erheblichen Kapazitätssteigerung verbunden. Für viele Skigebiete wären die Investitionen in neue Lifte und Kunstschneeanlagen ohne die Förderung unwirtschaftlich. Kapazitätssteigerungen für Sommerlifte sind meist mit Investitionen in Funparkelemente gekoppelt, denn nur so rechnen sich die millionenschweren Seilbahninvestitionen, trotz Steuermittelzuschuss. Dies hat in der Vergangenheit immer wieder zu Rummelplätzen rund um Lifte geführt. Beispiele sind die Kolbensattellifte in Oberammergau oder die Alpsee-Bergwelt in Immenstadt.
Ende 2019 läuft die aktuelle Periode der auf drei Jahre befristeten Seilbahnförderrichtline aus. Bisher war vom bayerischen Wirtschaftsministerium geplant, diese weitgehend unverändert fortzuschreiben. Mit der Seilbahnförderrichtlinie werden zum einen Seilbahnbauvorhaben, zum anderen aber auch Anlagen der künstlichen Beschneiung gefördert. Eine Reform der Seilbahnförderung ist dringend notwendig.
Aktuell ist beispielsweise von den Betreibern der Alpsee-Bergwelt geplant, eine Grünten-Bergwelt zu errichten. Neben Großgastronomie soll hier auch Deutschlands größte Rollglider-Anlage vom Berg bis ins Tal entstehen. Zusätzlich soll es erhebliche Investitionen in künstliche Beschneiung geben. „Die Probleme sind absehbar“, so Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Alpen und Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch Partenkirchen: „Es kann nicht mehr das Ziel sein, mit solchen Anlagen, die stark auf Tagesgäste abzielen, immer noch mehr Menschen in die bayerischen Alpen zu locken. Die Straßen in vielen Teilen der bayerischen Alpen sind überfüllt. An schönen Tagen zeigen sich an beliebten Plätzen Overtourism-Tendenzen“.
Der BUND Naturschutz Bayern fordert von der Landtagsfraktion der Freien Wähler und Staatsminister Hubert Aiwanger, die Zerstörung der sensiblen Alpenwelt durch Steuergelder zu verhindern und die Seilbahnförderung zu reformieren.
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Martin Geilhufe, Landesbeauftragter BUND Naturschutz
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