Mehrzahl der Direktkandidaten gegen Atomkraft und Gentechnik - Meinungsvielfalt bei CSU, FDP und SPD
Bund Naturschutz und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben die knapp 1.500 Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien zum Atomausstieg, zum Neubau von Kohlekraftwerken und zur Gentechnik in der Landwirtschaft befragt. Rund zwei Drittel (973) haben bislang am BUND/BN-Kandidatencheck teilgenommen; darunter prominente Kandidatenwie Frank-Walter Steinmeier und Ulla Schmidt, Jürgen Trittin und Claudia Roth, Guido Westerwelle und Dirk Niebel, Gregor Gysi und Dietmar Bartsch, Ursula von der Leyen und Annette Schavan. Einige Spitzenpolitiker in Bayern scheuen laut Bund Naturschutz allerdings die Transparenz.
Gegen den Ausstieg aus dem Atomausstieg sprechen sich 84 Prozent, gegen Agrogentechnik 89 Prozent und gegen neu Kohlekraftwerke 61 Prozent der KandidatInnen aus, die bereits geantwortet haben.
Die Antworten der bayerischen BundesministerInnen, Partei-/ Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten zum Atomausstieg, zum Neubauverbot von Kohlekraftwerken und zur Gentechnik in der Landwirtschaft finden Sie unter: www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/bundestagswahl_2009/promicheck/landesebene/bayern/
BN-Landesbeauftragter Richard Mergner: „Es ist erfreulich, dass in Bayern wie deutschlandsweit eine große Mehrheit der Kandidaten aus allen Parteien gegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken und gegen Gentechnik in der Landwirtschaft ist. Umso kritikwürdiger ist, dass sich die Bundesminister aus Bayern Ilse Aigner und Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg ebenso wie die Spitzenkandidaten von CSU, Peter Ramsauer und FDP, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, bislang nicht äußeren wollen.“
Der Bund Naturschutz appelliert an die Wählerinnen und Wähler, die Aussagen der Kandidaten in den zentralen Umweltfragen bei Ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen.
Ein buntes Bild ergibt ein Blick auf die Antworten aller Kandidaten: Etwas mehr als 75 Prozent der Direktkandidaten, die bisher am BUND/BN-Check teilgenommen haben, lehnen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken ab, darunter 11 Kandidaten der Union und 10 der FDP. 56 Prozent sprechen sich gegen den Neubau von Kohlekraftwerken aus, darunter 28 Kandidaten der FDP, 49 der SPD und 19 der Union. 76 Prozent aller Kandidaten sind für den Verzicht auf Gentechnik in der Landwirtschaft – darunter 26 der Union und 20 der FDP.
Am häufigsten haben mit 87 Prozent die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen geantwortet, dicht gefolgt von der SPD mit 83 Prozent. 72 Prozent der Direktkandidaten der Linken und 51 Prozent der FDP beteiligten sich ebenfalls. Eine geringere Bereitschaft, den Wählern Auskunft zu geben, zeigten die Kandidaten der Union. Von ihnen stellten sich bislang erst 35 Prozent dem BUND/BN-Kandidatencheck.
In allen bayerischen Wahlkreisen wurden zudem Fragen mit besonderem regionalen Bezug gestellt. Mit den Ergebnissen können sich die Wähler von Lindau bis Hof ein genaueres Bild vom umweltpolitischen Profil der Kandidaten in der Region machen.
Für Rückfragen:
BN-Landesbeauftragter Richard Mergner, Tel.: 0911-8187825 u. 0171-6394370
BUND/BN-KandidatInnencheck: www.bund.net/kandidatencheck
Promicheck: www.bund.net/promicheck