Neues regionales Biozeichen für die Region Nürnberg
Mit einem neuen Logo für die Bioerzeuger" und Verarbeiter aus dem Großraum Nürnberg und den angrenzenden Städten und Landkreisen will der Marketingverein: "Die Region Nürnberg e.V." die Absatzchancen für regional erzeugte Biolebensmittel verbessern. Über 120 Bio-Erzeuger wurden in den letzten Wochen über die neue Möglichkeit, sich am Naturkostmarkt mittels des neuen regionalen Bio-Herkunftszeichens besser positionieren zu können, informiert. Das Konzept sieht neben dem Zeichen selbst Werbematerial für Verbraucher und für Naturkostläden sowie mehrere öffentliche Aktionen mit regionalen Bio-Erzeugern vor. Bedingung für die Zeichennutzung ist neben der regionalen Herkunft die Mitgliedschaft in einem der deutschen Anbauverbände des ökologischen Landbaus. Dies sichert die Gesamtbetriebsumstellung und damit einen über die EU-Bioverordnung als gesetzliche Mindestvorgabe hinausgehenden Qualitätsstandard. Der Naturkosthandel verspricht sich vom neuen Bioregionalzeichen eine verbesserte Kundenbindung und ein attraktiveres Angebot. Anliegen des Bundes Naturschutz ist es, der von ihm seit vielen Jahren favorisierten arten-, boden- und grundwasserschonenden ökologischen Landwirtschaft in der Region neue Impulse zu geben.
Öko-Original-Regional-Label in neuem Outfit
Warum Öko-Original-Regional
Umfrageergebnisse zeigen, dass das Kriterium der Regionalität ein zunehmend wichtiges Einkaufskriterium für die Verbraucher ist. Auch der Bio-Markt unterliegt inzwischen deutlichen Tendenzen der Globalisierung und Anonymisierung. Ökoprodukte aus regionalem Anbau und regionaler Herstellung bieten dagegen für die Verbraucher eine größere Sicherheit und Vertrauensbasis.
An dem neuen Label "Öko-Original-Regional können die Verbraucher Lebensmittel aus regionaler ökologischer Erzeugung einfach und auf den ersten Blick erkennen.
Die Region Nürnberg gehört bundesweit zu den Vorreitern des Regionalmarketings für Ökoprodukte. Die Positionierung der Region Nürnberg im Sinne des Standortmarketings profitiert davon.
Der Prozess wird durch eine Förderung aus Mitteln der Centralen Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) unterstützt. Die Zeichennutzer leisten ab 2004 einen moderaten Finanzierungsbeitrag über Lizenzgebühren für das regionale Ökomarketing.
Träger der Initiative ist der Marketingverein "Die Region Nürnberg e.V." unterstützt durch den Bund Naturschutz Bayern.
Ein Label für ökologisch erzeugte Regionalprodukte gab es innerhalb des Marketingkonzeptes der Region Nürnberg schon seit 1999 für landwirtschaftliche Erzeugerbetriebe. Wegen der Ähnlichkeit des Logos mit dem Logo "Original-Regional" für konventionelle Erzeugnisse sowie einem nur bescheidenen Werbeetat fand es aber nur geringe Verbreitung. Bei der Neukonzeption wurde deshalb auf eine eigenständige Farbgebung geachtet, der Bezug zum Dachmarkenkonzept ist jedoch noch gut ersichtlich. Mit der neuen Konzeption sollen die Verbraucher jetzt nicht nur über die Direktvermarktung, sondern ganz gezielt auch über den Naturkostfachhandel im Großraum erreicht werden. Ganz bewusst wurde nicht auf das Ökosiegel aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium zurückgegriffen, da die Bioverbände in Bayern sich mit ihren höheren Qualitätsstandards ganz bewusst noch weiter positiv davon abheben wollen.
Aktionen für die Verbraucher
Werbung für das neue Öko-Regional-Label machen Region Nürnberg e.V. und Bund Naturschutz in den nächsten Monaten mit vereinten Kräften. Geplant sind verschiedene Aktionen in der Nürnberger Fußgängerzone und auf Ökofesten in der Region. Bei allen Veranstaltungen ist ein Infostand aus dem Bundesprogramm Ökolandbau im Einsatz.
Die Veranstaltungen im Überblick:
Samstag, 13.09.03, Nürnberg, Fußgängerzone, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Schaubrauerei der Brauerei Enzensstetten
Samstag, 18.10.03, Nürnberg, Fußgängerzone, 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Mobile Obstpresse bietet frisch gepresste Bio-Säfte aus dem Landkreis Hersbruck, Aktion
Sonntag, 31.08.03 Umweltmarkt in Scheinfeld,11.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag, 19., bis Sonntag, 21.09.03 im Landkreis Fürther Land auf der Umweltmesse Grüne Lust am Wolfgangshof.
Kampagne im Rahmen des Bundesprogramms Ökolandbau
Raus aus der Nische: Bundesweite Verbraucheraufklärung findet breiten Zuspruch
Die Infostände sind Teil einer bundesweiten Informationskampagne des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Zwölf einheitlich gestaltete Informationsstände reisen durch ganz Deutschland und kommen bis Oktober 2003 an 270 Tagen zum Einsatz, davon an 40 Tagen in Bayern. Der Bund Naturschutz in Bayern und die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) sind in Bayern die regionalen Partner des Bundesministeriums.
Mit dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau, zu dem das Projekt Infostände gehört, will das Verbraucherschutzministerium die Öko-Branche wettbewerbsfähiger machen und ihre Ausweitung unterstützen. Ziel der Kampagne ist es, über die Vorzüge von Ökoprodukten zu informieren und auch das "Bio-Siegel" noch bekannter zu machen, das die Bundesregierung im September 2001 eingeführt hat. Bisher tragen knapp 15 000 Produkte aus rund 740 Unternehmen dieses Logo. Voraussetzung ist die Produktion nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung. 22 staatlich beaufsichtigte Kontrollstellen überprüfen die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung, den Import aus Nicht-EU-Staaten und die Kennzeichnung der Ökoprodukte. Jeder Biobetrieb muss mindestens einmal im Jahr mit angemeldeten und unangekündigten Kontrollen rechnen. Darüber hinaus gibt es auch Informationen über die Verbände des ökologischen Landbaus in Bayern, die mit ihren Markenzeichen Bioland, Demeter, Naturland und Biokreis noch über die EU-Bioverordnung hinausgehende Qualitätsstandards erfüllen.