Petition für gentechnikfreie Landwirtschaft im Agrarausschuss behandelt

Damit ist die Chance zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft in Bayern willfährig vergeben worden. Die Begründung zur Ablehnung der Eingabe, dass Bayern hierfür keine rechtlichen Möglichkeiten hätte, sind vorgeschoben und fadenscheinig, wie eine juristische Bewertung des Bündnisses belegt. Die Wehklagen von Parlamentsvertretern über eine zunehmende Bedeutungslosigkeit der Landesparlamente haben sich damit als „Krokodilstränen“ erwiesen. Im Unterschied zu österreichischen Ländern, die im Gegensatz zu den bei der Sitzung vorgebrachten Behauptungen zum Schutz ihrer gentechnikfreien Landwirtschaft sogar vor dem EUGH klagen (z. B. Oberösterreich), drückt sich die Landtagsmehrheit vor der Verantwortung. Das Versprechen zur Sicherung der Wahlfreiheit für Verbraucher und Landwirte erweist sich damit einmal mehr als leere Worthülse.
Das „Bündnis Bayern für gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft“ bedauert auch, dass die 32.000 Unterschriften zur Unterstützung der Petition, die es dem Ausschussvorsitzenden vor der Sitzung persönlich überreicht hat, mit keinem Wort gewürdigt wurden. Aufgrund der Tatsache, dass das neue deutsche Gentechnikgesetz bisher nicht beschlossen wurde, bleibt jedoch der vorgelegte Gesetzentwurf als Maßstab für eine Regelung der Koexistenz auf der Tagesordnung der Aktivitäten des Bündnisses.
Das Bündnis hatte die Petition für ein bayerisches „Koexistenzgesetz“ bereits im März 2004 eingereicht. Mit diesem Gesetz soll die gentechnikfreie Landwirtschaft und der Schutz der Natur vor gentechnischen Verunreinigungen in Bayern dauerhaft gesichert werden.

gez. Prof. Dr. Hubert Weiger
Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN)

gez. Arthur Stein
stellv. Vorsitzender Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e. V. (LVÖ)