Regionaler Bio-Infomarkt
München. Über 80 Küchenleiter, Köche und Hauswirtschaftsangestellte aus Betriebskantinen, Studentenwerken und Krankenhäusern informierten sich beim Bio-Infomarkt am 4. Juni im Foyer der Stadtwerke München GmbH über das reichhaltige Angebot und den erfolgreichen Einsatz von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung.
"Die hohe Besucherzahl macht deutlich, dass das Interesse an diesem Thema erheblich zugenommen hat. Immer mehr Küchenleiter erkennen, dass sie sich mit Öko-Produkten durchaus auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können", so Elisabeth Peters von der Projektstelle ökologischer Landbau des Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Eröffnet wurde der Bio-Infomarkt durch Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt. Der Umweltreferent stellte sehr eindrücklich das umfassende Engagement der Landeshauptstadt an der Ausweitung des Angebots an ökologischen Lebensmitteln dar. Professor Hubert Weiger, 1. Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern e.V. führte in seinem Vortrag die Bedeutung des ökologischen Landbaus aus: "durch den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngemittel bietet der ökologische Landbau dem Verbraucher die höchstmögliche Lebensmittelsicherheit".
Rainer Roehl vom Ökologischen Großküchen Service (ÖGS) aus Frankfurt am Main verwies auf das große Absatzpotenzial von ökologischen Produkten in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie. Er erläuterte: "Nach Schätzungen gehen bisher nur etwa zwei Prozent des Öko-Absatzes in die Außer-Haus-Verpflegung, obwohl in diesem Segment insgesamt über 30 % des Lebensmittelumsatzes getätigt werden." Als Hauptgrund führte er den höheren Preis ökologisch erzeugter Lebensmittel an, der sich nicht immer bei den Gästen durchsetzen lasse. Nach einer Umfrage zufolge hätten über 80 % der Befragten Interesse am Kauf von Bio-Lebensmitteln. Lediglich 16 % seien nicht daran interessiert.
In einer lockeren Gesprächsrunde berichteten Verpflegungsverantwortliche von ihren Erfahrungen mit Bio-Lebensmitteln, darunter Ernst Stoiber, Leiter der Verpflegungsbetriebe des Hoffmann GmbH in München, der schon seit mehr als 30 Jahren erfolgreich Öko-Lebensmittel einsetzt. Gemeinsam mit Alfons Schneider, Pächter der Kantine im Kassen- und Steueramt und Jutta Dinkel, Verantwortliche für die Verpflegung in einer Kindereinrichtung gaben die Praktiker Empfehlungen, wie man durchaus auch kostengünstig Bio-Produkte einsetzt. Alfred Fahr, Küchenleiter eines der ersten zertifizierten Bio-Hotels zeigte dagegen sehr eindrücklich, dass Öko-Lebensmittel auch in der gehobenen Küche ihren Platz haben.
Zehn Bio-Anbieter für den Großverbraucher- und Gastrobereich demonstrierten mit ihrer Produktpräsentation, dass Öko-Lebensmittel schon längst keine Nischenprodukte mehr sind. Absolute Renner waren die original italienischen Antipasti und der vegetarische Bio-Grillkäse als große Produktneuheit. Aber auch die klassischen Angebote der Fleischanbieter oder die Pasta-Angebote der Großhändler fanden großen Anklang. Die Besucher erlebten ein überzeugendes, professionell dargebotenes Angebot der Bio-Lieferanten.
Beratung des Bund Naturschutz für Großküchen
Veranstalter des Bio-Infomarktes sind der Ökologische Großküchen Service aus Frankfurt am Main und die Projektstelle ökologischer Landbau des Bund Naturschutz, die seit 1998 erfolgreich Münchner Großküchen beim Einstieg in die Ökoküche berät. Bereits 45 Betriebe (Wirtschaftsunternehmen, Krankenhäuser, Verwaltungsbetriebe) nahmen die Unterstützung der Projektstelle in Anspruch. Der Service umfasst sowohl eine Einstiegsberatung, die Vermittlung zu Lieferanten sowie die Durchführung von Aktionswochen.
Die Infokampagne "Klasse für die Masse - Mehr Bio in der Großküche" ist Teil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau, initiiert und gefördert vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.