Reichswaldfest 2003
Trotz durchwachsenen Wetters und einer Reihe konkurrierender Feste in Nürnberg am selben Wochenende war das diesjährige Reichswaldfest wieder ein toller Erfolg. Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN, konnte zahlreiche Ehrengäste, darunter MdB Günter Gloser, die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Christine Stahl, den nominierten Nürnberger Bürgermeister und Umweltreferenten Dr. Klemens Gsell (CSU), Stadträtinnen und Städträte aus dem Großraum sowie prominente Vertreter der Forstbehörden begrüßen. Kinder schwärmten begeistert als "Wilde Kerle" geschminkt durch den Wald aus alten Eichen am Schmausenbuck, streichelten die Schafe oder modellierten ihre Lieblingswaldgeister mit Ton.
In seinem Festvortrag betonte der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Olaf Schmidt, die Bedeutung des Waldes allgemein und des Nürnberger Reichswaldes im Besonderen für die Erholung der Stadtbevölkerung und den Erhalt gefährdeter Arten wie Auerhuhn oder Sperlingskauz. Diese Funktionen seien heute neben der Holzerzeugung unbestritten. Schmidt zeigte die vielfältigen Aktivitäten seiner Landesanstalt bei der Naturschutzforschung im Staatswald auf, die den ökologischen Waldumbau genauso fachlich betreut, wie die Erforschung der schutzwürdigen Flechtenkiefernwälder auf den Sanddünen im Reichswald.
Sein Wunsch: Die großen Gemeinsamkeiten der Landesanstalt mit dem Bund Naturschutz sollten weiter ausgebaut werden, damit naturnahe, leistungsfähige Wälder in ganz Bayern auf Dauer gesichert werden können.
Prof. Dr. Hubert Weiger, Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz, konnte beim diesjährigen Fest den 90. Geburtstag der Natur- und Umweltschutzorganisation feiern. "Der Reichswald gehört zu den geretteten Landschaften wie die Weltenburger Enge oder der Nationalpark Berchtesgadener Land, die es ohne den Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger mit und im BN nicht mehr gäbe. Die Mühe hat sich gelohnt!". Am Beispiel der aktuellen Planung eines Großeinkaufszentrums der Fa. Möbel Höffner bei Fürth zeigte Weiger, mit welchen Versprechungen und Tricks Stadträte zu Gunsten umweltschädlicher Projekte überrumpelt werden sollen und wie nötig der Widerstand dagegen nach wie vor sei.
Mit der Reichswaldmedaille wurden anschließend drei verdiente Persönlichkeiten geehrt:
Christiane Matern, BN-Kreisvorsitzende aus dem Nürnberger Land für ihre Verdienste um den weitestgehenden Erhalt des Waldes am Brückkanal (gepl. Neubau Rastanlage Feucht-Ost).
Rolf Langenberger, der als SPD-Abgeordneter 1972 den entscheidenden Antrag zum Schutz des Reichswaldes im Landtag einbrachte und
Georg Förster, Bürgermeister von Buckenhof (Lkr. Erlangen-Höchstadt) für seinen über dreizehn Jahre langen Einsatz pro Stadt-Umland-Bahn und gegen Südumfahrung Buckenhof-Uttenreuth durch den Sebalder Reichswald.