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Schutz der frei fließenden Salzach

Anlässlich einer morgigen Tagung zur Sanierung der Salzach fordern zahlreiche Naturschutzverbände einen konsequenten Schutz der Salzach: „Die Salzach darf nicht auf dem Altar eines vermeintlichen Klimaschutzes geopfert werden. Der Atomausstieg ist auch ohne Ausbau der Wasserkraft sofort möglich. Der Erfolg der derzeit laufenden Sanierung der Salzach würde durch Wasserkraftwerke völlig unnötig aufs Spiel gesetzt.“

30.05.2011

Die untere Salzach ist der letzte auf längerer Strecke ungestaute Voralpenfluss in Bayern und Österreich. Von der Mündung aufwärts auf über 60 km Länge ist der Grenzfluss Salzach nicht gestaut. Entsprechend artenreich und einmalig sind die Lebensräume entlang der Salzach. Sie sind auch als europäisches Schutzgebiet Natura 2000 geschützt. Die derzeit laufende Sanierung wird die Salzach ohne Wasserkraftwerke für Mensch und Natur weiter aufwerten. Sie ist vorbildlich für einen zukunftsfähigen Umgang mit unseren Flüssen.  
Doch im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und insbesondere nun im Zuge der Diskussion um den Atomausstieg werden die Forderungen nach neuen Wasserkraftwerken an der Salzach wieder laut und konkret geplant:
Im kürzlich veröffentlichten Energiekonzept des Bayerischen Wirtschaftsministeriums steht wörtlich: „Wir unterstützen den Neubau von Wasserkraftwerken an bestehenden Querbauwerken. Neubauten sind zu errichten u. a. an Lech / Hochablass und Salzach.“ (Bayerisches Energiekonzept „Energie innovativ“). Minister Zeil ließ am 10.05.2011 als Kritik am BN verlautbaren: „Wer den Wasserkraftausbau blockiert, blockiert die Energiewende“
Fakt ist jedoch, dass eine Energiewende keinen Ausbau der Wasserkraft braucht: Der BN hat bereits vor Jahren Konzepte vorgelegt, wie Klimaschutz ohne Atomenergie und ohne Ausbau der Wasserkraft realisiert werden kann – eine zentrale Rolle spielt hierbei die Energieeinsparung. Auch das Umweltbundesamt sieht in seinen Studien zur künftigen Energieversorgung in Deutschland keinen Ausbau der Wasserkraft vor. „Dagegen blockiert derjenige die Energiewende, der an der Atomkraft festhält.“ gibt Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN die Kritik zurück. „Dies wurde bereits vor Jahren unter der Leitung der damaligen Umweltministerin und heutigen Kanzlerin Angel Merkel festgestellt.“ Die Kritik der FDP gegenüber dem BN geht somit ins Leere und müßte vielmehr die eigene FDP-Haltung zum Atomausstieg in Frage stellen.
Wie marginal der Beitrag der geplanten drei Wasserkraftwerke an der Salzach zum Klimaschutz wäre, zeigt auch der Vergleich, dass deren Jahreserzeugung durch jeweils maximal sieben Windräder pro Wasserkraftwerk zu ersetzen wäre. Und Windräder sind bei guter Standortsuche im Landkreis und Einbeziehung der lokalen Bevölkerung wesentlich umweltverträglicher als die Wasserkraft.

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) und zahlreiche weitere namhafte Verbände und Organisationen aus Bayern und Österreich (Salzburg, Oberösterreich, Wien) haben sich jüngst in Salzburg getroffen und in einer Resolution (Anlage) die konsequente Fortführung der ökologischen Sanierung ohne Wasserkraftwerke gefordert.


Auskunft / Ansprechpartner:

Dipl.-Ing. Dr. Martin Donat, OÖ. Umweltanwalt, Tel. +43 / 732 / 77 20 -134 50, martin.donat@ooe.gv.at

Dipl.-Biol. Ilse Englmaier, Kreisgruppe Traunstein Bund Naturschutz in Bayern (BN), Tel. +49 / 8683 / 890 648, ilse.englmaier@gmx.de

Dr. Christine Margraf, Artenschutzreferentin Südbayern Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), Tel.: +49 / 89 / 54 82 98 89, christine.margraf@bund-naturschutz.de

Dr. Hannes Augustin, ALS / Naturschutzbund Salzburg, Tel. +43 / 662 / 64 29 09-11, hannes.augustin@naturschutzbund.at