Trotz Dementi beginnt Ausverkauf des Staatswaldes!
Der Bund Naturschutz (BN) kritisiert, dass Finanzminister Kurt Faltlhauser bayerische Staatswälder verkaufen will, um damit den Staatshaushalt zu sanieren. Damit werden unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt, so Prof. Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz, und der Ausverkauf des Staatswaldes beginnt bereits bevor die Forstreform überhaupt umgesetzt wird. Umso notwendiger ist es jetzt aus der Sicht der im Bürgerwaldforum zusammengeschlossenen Verbände diese verhängnisvolle Forstreform in der jetzigen Form zu stoppen.
Als erstes Filetstück des Staatswaldes sollen die bayerischen Saalforste in Tirol verkauft werden, obwohl sie heute vorbildlich und gewinnbringend bewirtschaftet werden. Selbst in den Notzeiten nach den beiden Weltkriegen wurde dieses uralte Tafelsilber nicht angetastet. Sie sind eines der ältesten Naturgüter in Eigentum des Freistaates und seit etwa 800 Jahren bayerischer Besitz. Damit sind die Saalforste schon wesentlich länger im Besitz als die Hälfte der restlichen Bayerischen Staatswälder, die erst nach der Säkularisation Staatswald wurden. Der BN befürchtet, dass dies nur der Auftakt zum Verkauf weiterer Natur- und Kulturgüter des Freistaates Bayern ist, und warnt deswegen eindringlich vor einem Ausverkauf der Heimat.
Mit der Offenlegung der Pläne des Finanzministerium wird nun allerdings offenkundig, was eigentlich mit der Forstreform beabsichtigt ist: die Zerschlagung der waldschützenden Forstämter und der Verkauf der Staatswälder. Der Staatswald ist eigentlich Wald aller Bürger und macht immerhin 10 % der Landesfläche Bayerns aus. Er prägt die schönsten Landschaften Bayerns, die Alpen, die ostbayerischen Grenzgebirge oder den Spessart und die Rhön sowie die stadtnahen Erholungswälder rund um die Ballungsräume München, Nürnberg und Würzburg.
Die Verkaufsabsicht des Finanzministers steht in krassem Widerspruch zu den zahlreichen und eindeutigen Versprechen von Staatsminister Erwin Huber und der Spitze der CSU-Landtagsfraktion, dass Staatswald nicht verkauft wird. Wir setzen deshalb darauf, dass die CSU-Landtagsabgeordneten ihre Zusagen einhalten, so Hubert Weiger, und die Forstreform mit diesem Ausverkauf stoppen.