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Trotz mancher Rückschläge zieht der BN für seine Arbeit im Jahr 2014 eine positive „Grüne Bilanz“

Rückenwind für Rettung der Energiewende, für Gentechnikfreiheit und gegen unfaire Handesabkommen

27.02.2015

Rückenwind zur Rettung der Energiewende, hunderte Veranstaltungen und Demonstrationen in Bayern für Gentechnikfreiheit und Stopp der unfairen Handelsabkommen TTIP und CETA sowie den Vormarsch der einst ausgerotteten Wildkatze in den bayerischen Wäldern sieht der BUND Naturschutz (BN) als größte Erfolge seiner vielfältigen Arbeit im Jahr 2014.

Mit einem erfreulichen Wachstum um 8.000 Mitglieder & Förderer (auf über 215.000 Mitglieder) wird Bayerns größter Umweltverband getragen vom vielfältigen Engagement der ehrenamtlich Aktiven in allen Regionen Bayerns. Über eine Million Stunden ehrenamtliche Arbeit haben diese im vergangenen Jahr in den 750 über ganz Bayern verteilten Orts- und Kreisgruppen für den Schutz von Mensch und Natur geleistet.

„Trotz vieler Projekterfolge ermöglichten auch 2014 die politischen Rahmenbedingungen leider noch nicht die endgültige Rettung der Energiewende, den Stopp des Klimawandels oder die Sicherung einer bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft“, bilanziert der Landesvorsitzende des BUND Naturschutz, Professor  Hubert Weiger.

Hoffnung macht dem BN dabei die wachsende Unterstützung aus der Bevölkerung, die Hauptamtliche wie Ehrenamtliche zusätzlich motiviert, den Einsatz für die Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität in Bayern im Jahr 2015 weiter zu intensivieren. Das breite Engagement gegen die geplanten „Freihandelsabkommen für Konzerne“, Ceta und TTIP, bei dem mit vielen anderen Verbänden und in kürzester Zeit über eine Million Unterschriften gesammelt werden konnten, wertet der BN als deutliches Zeichen für die Kraft der Zivilgesellschaft.

Der Schutz von Natur und Landschaft vor Straßen- und Bauprojekten, Höchstspannungsleitungen, subventionierten Flugplätzen oder Skiseilbahnen und Schneekanonen ist nach Überzeugung des BN auch weiterhin dringend geboten. „Das neue bayerische Heimatministerium darf nicht zum Heimatzerstörungs- und Flächenverbrauchsministerium mutieren“, fordert BN-Landesbeauftragter Richard Mergner. Nötig sei ein Ende der staatlichen Subventionierung von Naturzerstörung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den bayerischen Staatshaushalt. Während aus Geldmangel die staatliche Naturschutzverwaltung kaum noch Botaniker habe, würden mit Steuergeld-Millionen neue Schneekanonen wie am Sudelfeld subventioniert. Die erfolgreiche Klage  gegen ein gigantomanisches Gewerbegebiet bei Ansbach sei ein Weckruf an die Staatsregierung, ihre Heimatstrategie 2020 auf neue Füße zu stellen und die Regional- und Landesplanung für das Gemeinwohl zu stärken.

Wie beim Verzicht auf den Staustufenausbau an der Donau müsse ein Umdenken auch bei der geplanten 3. Startbahn für den Flughafen München stattfinden.

Erfolge und Hoffnungssignale für Bayerns Natur und Umwelt

Die Bestandsermittlungen des BN für einen der seltensten bayerischen Waldbewohner brachten im Jahr 2014 höchst erfreuliche Ergebnisse. Rund 200 ehrenamtliche Naturschützer konnten mit baldrianpräparierten Lockstöcken nachweisen, dass die einst ausgerottete und vom BN wiedereingebürgerte Wildkatze auch in die großen Waldgebiete Nordbayerns  zurückgekehrt ist.

Für den BN ist dies Ansporn genug, sich für mehr Wald-Wildnis-Schutzgebiete in Bayern stark zu machen.

Bei einer repräsentativen Umfrage in der Region sprachen sich gut 61 Prozent für die Ausweisung eines Buchenwald-Nationalparks im Nordsteigerwald aus. Zudem wächst vor Ort das Interesse an einer Versachlichung der Diskussionen und an der Berücksichtigung der vielfältigen Vorteile eines Nationalparks für die Region und ihre Bewohner. Dies dokumentiert auch die Gründung des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald“ in der Region.

Für die Rettung des Atomausstiegs und der Energiewende sowie gegen neue Höchstspannungsleitungen haben auch im Jahr 2014 zehntausende Menschen demonstriert und damit dem „Energiedialog“ neue Impulse gegeben.

Als herben Rückschlag wertet der BN dagegen die von Staatsregierung und Landtagsmehrheit durchgesetzte 1o-H-Abstandsregel für neue Windräder.

Der BN appelliert deshalb an die bayerischen Kommunen, in den regionalplanerischen Vorranggebieten die Möglichkeit zur Verabschiedung von Bebauungspläne für Windkraftwerke verstärkt zu nutzen. In einer Allianz mit dem DGB Bayern und der IG Metall Bayern hat der BUND Naturschutz dreieinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima ein Ende jeder rückwärtsgewandten Energiepolitik und mehr gezielte Förderung für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz gefordert.

Trotz der Rückschläge auf dem Weg zu einer gerechteren und umweltverträglicheren Förderung der Landwirtschaft nach der EU-Agrarreform, sieht der BN im bayerischen Kulturlandschaftsprogramm und in der Initiative für die Verdoppelung von Produkten aus dem Öko-Landbau positive Signale. Allerdings gefährdet die Ausweitung industrieller Massentierhaltung auch in Bayern ausgerechnet jene Bauern, die tierschutzgerechter wirtschaften wollen.

Wie viele Imker, Bauern, Umwelt- und Entwicklungsverbände diese Politik mehr als satt haben, stellten sie am 17. Januar 2015 bei einer zentralen Kundgebung in Berlin unter Beweis.

Über Eigentum und Pacht betreut und sichert der BN inzwischen rund 3000 ha schutzwürdige Lebensräume in ganz Bayern. Damit knüpfen Tausende im Artenschutz Aktive an einem grünen Netzwerk. Einige dieser Flächen liegen im „Grünen Band“. Die Initiative für dieses 1393 km lange Denkmal für die friedliche Überwindung des Eisernen Vorhangs startete der BN vor 25 Jahren in Oberfranken.

Die Erfahrungen mit Deutschlands größtem Naturschutzprojekt dem Lebensraumverbund sind inzwischen europa- und weltweit gefragt.

 

Für Rückfragen:               BN-Landesbeauftragter Richard Mergner, Tel.: 0171- 6394370