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Umweltverbände der Donauschutz-Allianz sehen im Kabinettsbeschluss den ersten Schritt in die richtige Richtung zum Schutz der frei fließenden Donau

Die endgültige Aufgabe der Staustufenpläne an der Donau muss das Ziel bleiben - das UNESCO-Prädikat „Welterbe der Natur und Kultur“ soll die Zukunft der Donauregion werden

27.02.2013

Mit dem Beschluss der Bayerischen Staatsregierung zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen ohne Staustufe und Schleusenkanal werden endlich die Prioritäten richtig gesetzt: Der vom Bund Naturschutz seit Jahren geforderte angemessene Hochwasserschutz wird die vorrangige Aufgabe in der niederbayerischen Donauregion.

Die aufwändige 33-Millionen-Studie hat deutlich gemacht, dass Stau und vertiefte Fahrrinne bei höchst fragwürdigem Effekt für den Güterverkehr nicht wieder gut zu machende Schäden in Natur und Landschaft anrichten würden. Die Allianz von Bund Naturschutz, Landesfischereiverband, Landesbund für Vogelschutz, Bürgerforum Umwelt und Bürgeraktion Rettet die Donau begrüßt, dass vorrangig der Schutz vor hundertjährlichem Hochwasser endlich umgesetzt wird. Die Verbände akzeptieren auch die Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen mit einer ökologisch optimierten, flusserhaltenden Ausbauvariante und sehen darin die Voraussetzungen dafür, dass die Staustufenpläne ein für alle Mal aufgegeben werden.

„Die verantwortliche Politik muss sich der Realität und den Anforderungen unserer Zeit stellen und dafür sorgen, dass der wertvollste Flussabschnitt in Bayern für unsere Landschaft und Heimat, für die Artenvielfalt und für die Menschen vor Ort dauerhaft bewahrt bleibt“, fordern die Vorsitzenden der großen bayerischen Umweltverbände, Hubert Weiger für den BN und Ludwig Sothmann für den LBV, gemeinsam.

Erst wenn die Staustufenpläne endgültig vom Tisch sind, könne man tatsächlich von einem großen Erfolg der Bürgerbewegung für die Erhaltung der einmaligen Donaulandschaft sprechen. Denn bislang sei der eindeutige und immer noch gültige Beschluss des Deutschen Bundestages, der nur einen Ausbau ohne Staustufe erlaube, von der CSU blockiert worden.

Positiv sieht die Donauschutzallianz, dass der Hochwasserschutz vom Ausbau getrennt und die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen. „Allerdings muss klargestellt werden, dass auch im strittigen Abschnitt zwischen Isarmündung und Winzer in jedem Fall die für den Hochwasserschutz nötigen Planfeststellungen durchgeführt werden. Die Region kann und muss aus ihrer Geiselhaft – Hochwasserschutz nur gegen Zustimmung zum Stau – befreit werden“, so Dr. Anton Huber für das Bürgerforum Umwelt.

Die Verbände würden sich dann konstruktiv an der Ausgestaltung der Hochwasserschutzmaßnahmen beteiligen, wenn es keine Hintertüren für die Staubefürworter in Politik, Verwaltung und der Rhein-Main-Donau AG mehr gebe. Speziell im Isarmündungsgebiet bestehe eine einmalige Chance, mit der Rückverlegung der Deiche ein europaweit herausragendes, dynamisch sich entwickelndes Aue- und Gewässerschutzgebiet aufzubauen. Auf unnötige und eingriffsintensive Maßnahmen, wie den Bau von breiten Flutmulden im Isarmündungsgebiet könne so ohne Nachteile verzichtet werden.

„Wir werden weiter über die unwägbaren Risiken aufklären und informieren, die mit einer Staustufe verbunden sind. Unsere ersten Analysen der umfangreichen EU-Studie zeigen, dass bei vollständiger Betrachtung der Folgen die Eingriffe der Stauvariante C 2,80 in die Aue, das Flussökosystem und die Fischwelt nicht ausgeglichen werden können“, so Johannes Schnell für den Landesfischereiverband Bayern. Dagegen könne die Variante A mit wenig Aufwand sowohl ökologisch wie für die Schifffahrt noch weiter verbessert werden. Die Verbände der Donauschutzallianz stellten ein Papier vor, in dem den Behauptungen und Scheinargumenten der Ausbaulobby die objektiven Tatsachen gegenübergestellt werden.

Die Donauschutzallianz wird sich unabhängig von einer möglichen weiteren Hängepartie für die Strecke Isarmündung - Aicha vor allem auf die weitere ökologische Verbesserung der Donau konzentrieren. Hubert Weiger: „Dazu bieten wir unsere konstruktive Mitarbeit an. Das gilt für die weitere ökologische Optimierung der Variante A zur Variante A plus.

Verstärkt werden die Verbände der Donauschutzallianz den Wert der Kultur- und Naturlandschaft der Donau Von Regensburg bis Passau mit ihrem Herzstück Isarmündung herausstellen und die Initiative der Bayerischen Heimattags unterstützen, für diese Region das UNESCO-Prädikat „Welterbe der Natur und Kultur“ zu erlangen.

Für Rückfragen:

Richard Mergner

Landesbeauftragter, BUND Naturschutz in Bayern e.V.

Tel. 0911-81878-25 und 0171-6394370