Vielfältige lokale Aktionen für eine rasche Mobilitätswende +++ Kritik an fehlendem Willen der bayerischen Staatsregierung für grundsätzliches Umdenken in der Verkehrspolitik
„Aus Gründen des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes brauchen wir dringend eine echte Mobilitätswende mit einer drastischen Reduktion des Autoverkehrs. Damit das gelingt, muss der Straßenraum in unseren Städten zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel und mehr Grünflächen neu verteilt werden. Genau das fordern Gruppen des BUND Naturschutz in den kommenden Tagen an vielen Orten in ganz Bayern mit Aktionen zum Parking Day und Fahrrad-Aktionen. Die Reaktion der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer auf das Urteil zu den Berliner Pop-Up-Radwegen macht einmal mehr deutlich, dass die CSU-geführte bayerische Staatsregierung an einer echten Mobilitätswende keinerlei Interesse hat. Das ist klima- und umweltpolitisch fatal“, so Laura Weis, Referentin für das Projekt alternative urbane Mobilität beim BUND Naturschutz in Bayern.
„Die so dringend notwendige Verkehrswende gelingt nur mit enormen Verbesserungen der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr, die jeder für sich mehr Platz brauchen. Hierfür fordern wir durchgängig sichere und komfortable Radwege und Kreuzungen, anstelle der heute üblichen engen gemeinsamen Geh- und Radwege. Weil verbindliche rechtliche Vorgaben für Kommunen fehlen, bleibt es bislang jedem Landkreis, jeder Stadt und jeder Gemeinde selbst überlassen, ob und wie sie den Radverkehr verbessert. Deshalb fordern wir ein Rad-Gesetz für Bayern! Dieses scheitert bisher allein an der CSU in der bayerischen Staatsregierung. An diesem Wochenende fordern bayern- und deutschlandweit Eltern und Kinder bei der Kidical Mass mehr Platz fürs Rad und mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Denn insbesondere für Kinder und Jugendliche auf dem Rad sind die Bedingungen extrem unangenehm und unsicher. Das gab auch eine deutliche Mehrheit der Befragten beim letzten ADFC-Fahrradklima-Test an“, sagt Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern.
"Der PARK(ing) Day zeigt, wie schön es ist, wenn die Straßen wieder den Menschen gehören. Bereits die geparkten Autos rauben der Gesellschaft große Flächen. Ein parkendes Fahrzeug benötigt 15 m² Fläche. Aber auf 15 m² passen auch: Ein Tisch und Stühle, eine Topfpflanze, ein Liegestuhl, ein kleiner Park. Am internationalen PARK(ing) Day am 18. September verwandeln engagierte Bürgerinnen und Bürger viele Parkplätze in solche kleinen Parks. Was am PARK(ing) Day stundenweise auf kleinen Flächen geht, wollen wir zum Standard machen: Leben, Geselligkeit und mehr Grün in allen Straßen. Wir wollen die Straßen für die Menschen zurückerobern. Deswegen gibt es am PARK(ing) Day Aktionen in vielen bayerischen Städten", sagt Bernd Sluka, Vorsitzender des VCD Bayern.
Weiterführende Informationen:
Mehr Informationen zur Europäischen Mobilitätswoche: https://www.umweltbundesamt.de/europaeische-mobilitaetswoche
Mehr Informationen zu Aktionen von Orts- und Kreisgruppen des BUND Naturschutz in Bayern unter: https://www.bund-naturschutz.de/termine/andere.html
Mehr Informationen zu den bundesweiten Kidical-Mass-Aktionen: https://kinderaufsrad.org
Pressekontakte:
Laura Ganswindt, Pressesprecherin ADFC Bayern, Tel. 089 / 9090 02519,
E-Mail: presse@adfc-bayern.de
Laura Weis, Referentin für das Projekt alternative urbane Mobilität beim BUND Naturschutz in Bayern, Tel.: 089 / 5482 9888,
E-Mail: Laura.Weis@bund-naturschutz.de
Bernd Sluka, Landesvorsitzender VCD Bayern, Tel. 0176/42063287,
E-Mail: bernd.sluka@vcd-bayern.de