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Weltwassertag - Bund Naturschutz mahnt Hochwasserschutzgesetz an

"Wasser und Naturkatastrophen" ist Motto des UN-Weltwassertages am 22. März

21.03.2004

Die extreme Trockenheit im letzten Sommer und das Hochwasser an Donau und Elbe im Jahr zuvor mit ihren immensen volkswirtschaftli-chen Schäden mahnten zur Eile. Aufgrund des Klimawandels könnten sich ähnliche Ereignisse jederzeit wiederholen. Weitere Verzögerungen führten dazu, dass viele hochwassergefährdete Bau- und Verkehrs-projekte in Flussauen und potentiellen Überschwemmungsgebieten nicht mehr gestoppt werden könnten. Völlig unverständlich sei, dass der Bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf sich gegen den Trittin`schen Gesetzentwurf stelle. Selbst die Bundes-Opposition sei für ein solches Gesetz.

Im Zentrum der Hochwasservorsorge müssten die natürliche Rückhal-tung großer Regenmengen, die Erhaltung und Wiederherstellung von Auen sowie Deich-Rückverlegungen stehen. Sebastian Schönauer, Bund Naturschutz-Wasserexperte: "Die Flüsse müssen mehr Raum erhalten und ihrem Naturzustand wieder angenähert werden. Diese Katastrophenvorsorge ist allemal billiger als das Hinnehmen so immen-ser Schäden wie nach dem Hochwasser von 2002, als 21 Menschen ums Leben kamen und die Schadenshöhe rund neun Milliarden Euro betrug."

Auch die Landwirtschaft sei stärker am Hochwasserschutz zu beteili-gen. In Überschwemmungsgebieten müsse das Beackern der Flächen verboten werden, um der Bodenerosion und dem hochwasserbedingten Schadstoffeintrag in Fließgewässern vorzubeugen.

Ein geeignetes Instrument zur Hochwasservorsorge könne auch die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie sein. Das darin für alle Gewässer postulierte "Verschlechterungsverbot" und das anzustreben-de Ziel ihres "guten ökologischen Zustands" seien wichtige Hebel zur Wiederherstellung natürlicher Flusslandschaften und zur nachhaltigen Wassernutzung.

Schönauer: "Der Schutz des Wassers, der Schutz vor Hochwasser und die Versorgung mit Wasser sind wichtige Aufgaben der Allgemeinheit. Hochwasserschutz und Wasser-Dienstleistungen müssen auch weiter-hin in öffentlicher Hand bleiben und dürfen nicht privaten Profitinteres-sen unterworfen werden. Wer hier privatisieren will, ist mitverantwort-lich, wenn Hochwasserschutz und eine bezahlbare Wasserversorgung unter die Räder kommen."