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Tiere und Pflanzen

Widerstand gegen Genmaisanbau in Bayern wächst

Bund Naturschutz zieht positive Zwischenbilanz

04.05.2006

Wenige Tage vor der Delegiertenversammlung des Bundes Naturschutz (BN) in Gmünden am Main zieht der BN eine positive Zwischenbilanz über den Widerstand gegen die Genmanipulation an Nahrungspflanzen in Bayern. Mit 7 regionalen Schlepperdemos, davon einer in Minister Seehofers Wahlkreis in Ingolstadt, zahlreichen Infoständen und Vortragsveranstaltungen, hat der Bund Naturschutz gemeinsam mit Verbündeten aus Umwelt, Verbraucherschutz, Kirchen und Landwirtschaft erreicht, dass der kommerzielle Genmaisanbau in Bayern sich von anfänglich über 40 Hektar auf nur noch 7,6 Hektar reduziert hat. Der größte Teil dieses Anbaus findet auf staatlichen Versuchsflächen statt. Der BN Landesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger zeigte sich zufrieden: "Insbesondere wertkonservative Landwirte haben entscheidend mit dazu beigetragen haben, dass Ihre Berufskollegen die Finger vom Genmaisanbau lassen und damit den Verbraucherwillen respektieren."


Inzwischen wächst auch die Zahl der gentechnikfreien Regionen in Bayern. Schon fast in jedem 2. Landkreis gibt es Initiativen, bei denen sich konventionelle und Ökobauern gemeinsam freiwillig verpflichten, keine genmanipulierten Pflanzen anzubauen. Ziel des Bundes Naturschutzes ist es, dass bis zum Jahresende in jedem bayerischen Landkreis solche Initiativen entstehen.
In Deutschland sind für 2006 insgesamt 1530 Hektar Genmaisanbau geplant, über 90 % davon sollen in Ostdeutschland wachsen. "Dort reichen wenige der alten LPGs aus, um mehrere 100 Hektar Genmais auf einmal anzubauen", so Weiger. Um zu verhindern dass die ostdeutsche Landwirtschaft dadurch einen Imageschaden erhält, fordert der BN, dass sich die Bundesregierung endlich für einen gesetzlichen Schutz gentechnikfreier Regionen einsetzt. Der BN fordert darüber hinaus ein 10 jähriges Moratorium für den Anbau genmanipulierter Pflanzen in der EU.
Die bayerische Staatsregierung fordert der BN auf, endlich Ihre Pro Gentechnik Politik im Landwirtschaftssektor aufzugeben und auch den Freisetzungsversuch mit genmanipulierten Kartoffeln an der bayerischen Landesanstalt in Freising sowie die Maisfreisetzung in Schwarzach am Main im Landkreis Kitzingen zu stoppen. "Nachdem in Bayern der Widerstand gegen Genmanipulation am größten von allen Bundesländern ist, muss sich die Staatsregierung endlich neu orientieren, und den Willen von Landwirten und Bevölkerung respektieren", so Hubert Weiger.


Für Rückfragen:


Marion Ruppaner
Agrarreferentin
Bund Naturschutz Landesfachgeschäftsstelle Nürnberg
0911 81878 -20
marion.ruppaner@bund-naturschutz.de