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Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio): Steckbrief
Der Artname pumilio heißt “Zwerg” und charakterisiert eine der kleinsten heimischen Libellen mit ihrem äußerst zarten Körperbau recht treffend.
Ursprünglich waren Flusstäler mit dank Hochwasser ständig neu entstehenden, kurzlebigen Flutmulden und Tümpeln der bevorzugte Lebensraum der Kleinen Pechlibelle (Ischnura pumilio). Ihre Heimatgewässer sollten flach sein und sich dank spärlicher Vegetation schnell erwärmen. Die Bodenbeschaffenheit spielt für die Larven scheinbar keine große Rolle. Besonders häufig besiedelt die Kleine Pechlibelle heute neu entstandene Gewässer in Kies- und Sandgruben, selbst Rad- und Panzerspuren, sie gilt daher als Pionierart mit einem hohen Ausbreitungsvermögen. Die zwei Schlupfhöhepunkte Ende Juni und Mitte August legen die Vermutung nahe, dass es sich bei der Kleinen Pechlibelle um eine bivoltine Art handelt. Solche Arten weisen zwei Generationen pro Jahr auf, hier etwa eine Frühjahr- und eine Sommergeneration.
Nach zwei bis vier Jahren verschwindet die Art wieder, wenn sich durch einsetzendes Pflanzenwachstum und Gehölze die Lebensraumbedingungen ändern.
Biologie der Kleinen Pechlibelle (Ischnura pumilio)
- Schlupfzeit: Mitte Mai bis Mitte Juni und im August (zwei Höhepunkte)
- Flugzeit: Ende Mai bis September
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Die Kleine Pechlibelle steht auf der Vorwarnliste (Kategorie V) der aktuellen Roten Liste Bayern (2018). Ihre oft nur pfützenartigen Lebensräume sind selten geworden oder treten nur unregelmäßig auf. Eine tiefgreifende Renaturierung der Fließgewässer und Auen und das Zulassen von Breit- statt Hochwasser würde dieser und ungezählten anderen Arten dauerhaft helfen.
Systematik
- Klasse: Insekten (Insecta)
- Ordnung: Libellen (Odonata)
- Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
- Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae)
- Gattung: Pechlibellen (Ischnura)
- Art: Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio)