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Grünes Band - Historischer Durchbruch steht kurz bevor

Bund Naturschutz begrüßt Einigung der Länder bei Übertragung bundeseigener Flächen im Grünen Band

03.10.2003

Zum 13. Jahrestag der deutschen Einheit begrüßte der Bund Naturschutz (BN) die Entscheidung der Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg, die sich am 25. September 2003 grundsätzlich bereit erklärten, die bundeseigenen Flächen im ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen für den Schutz und die Erhaltung des Grünen Bandes zu übernehmen.

Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des BN: "Mit der Entscheidung der Bundesregierung im Juli diesen Jahres ist eine maßgebliche Forderung des BN zum Erhalt des Grünen Bandes erfüllt worden. Damit steht der historische Durchbruch unserer 14jährigen Bemühungen zur Erhaltung des einzigen länderübergreifenden, nationalen Biotopverbundsystem Deutschlands kurz bevor." 65 Prozent der Fläche des 1393 km langen Grünen Bandes sind in Bundesbesitz und wären bei einer Privatisierung gefährdet gewesen. Das Angebot von Bundesfinanzminister Eichel ist allerdings an die Voraussetzung geknüpft, dass alle betroffenen Bundesländer zustimmen. Als einziges Land hat Mecklenburg-Vorpommern seine Zustimmung bisher noch nicht gegeben.

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung zum 90jährigen Bestehen des BN im Wasserschloss Mitwitz in Oberfranken an der bayerisch-thüringischen Grenze, verabschiedeten die Teilnehmer eine Resolution zur Länderverantwortung für den Schutz des Grünen Bandes. Der Appell richtete sich eindringlich an das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, diese historische Chance zu ergreifen und das einmalige Angebot der Bundesregierung anzunehmen. Mit der Entscheidung Mecklenburg-Vorpommerns steht und fällt die Zukunft des Grünen Bandes.

Der BN engagiert sich seit November 1989 für den Schutz des Grünen Bandes. Nach Untersuchungen des BN sind noch rund 85 Prozent des Grünen Bandes intakt, also nicht durch Landwirtschaft oder Verkehrswege zerstört. Knapp die Hälfte der Fläche besteht aus Biotoptypen, die von der Roten Liste als gefährdet eingestuft werden. In diesen Lebensräumen haben zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten Unterschlupf gefunden, darunter Eisvogel, Schwarzstorch, Fischotter, Frauenschuh.
Bayern grenzt mit einer Länge von 422 km an das Grüne Band an. Im Bereich der bayerisch-sächsischen Landesgrenze ist das Grüne Band vorbildlich entwickelt, da Sachsen bereits 1996 den gesamten Grenzstreifen vollständig unter Schutz gestellt hat. Entlang des bayerisch-thüringischen Bereichs läuft das grenzüberschreitende Arten- und Biotopschutzprojekt Steinachtal/Linder Ebene und Bayern ist am länderübergreifenden Biosphärenreservat Rhön beteiligt.

Entlang des Grünen Bandes hat die Regierung von Oberfranken insbesondere durch die Initiative des BN seit der "Wende" die Anzahl an Schutzgebieten auf ca. 40 verdoppelt. Neu ausgewiesen im Zusammenhang mit dem Grünen Band wurden z.B. das Föritztal im Landkreis Kronach oder der Lauterberg bei Coburg. Damit konnte der BN sein 90-Jahre Motto "Bayerns Schönheit bewahren" gerade in Oberfranken sehr gut umsetzen.