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Literatur und Webseiten über Libellen

Wer sich intensiver für Libellen interessiert, kommt um die einschlägige Fachliteratur nicht herum. Der BUND Naturschutz hat für Sie die wichtigsten Publikationen und Websites rezensiert und stellt diese mit Leseproben vor. Die Literaturtipps zu Libellen können besonders dabei helfen, die beste Bestimmungsliteratur zu finden. Lesen Sie mehr!

Wildermuth, Hansruedi & Martens, Andreas (2014): Taschenlexikon der Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. Quelle & Meyer, Wiebelsheim. 825 S., € 34,95.

Bei einem Buch mit über 800 Seiten von einem „Taschenlexikon“ zu sprechen, ist zwar eher seltsam, aber dieses Opus ist definitiv das aktuell wichtigste Nachschlagewerk zu den Libellen Europas. Jede in Europa vorkommende Art wird auf sechs bis sieben Seiten portraitiert und was man an grundlegenden Informationen sucht, wird man hier finden. Deshalb einer der wichtigsten Literaturtipps zu Libellen für jeden Libellenkundler, auch wegen des unschlagbaren Preises. Eine überarbeitete Neuauflage ist für 2018 angestrebt.

Dijkstra, Klaas-Douwe B. & Richard Lewington (2014): Libellen Europas. Der Bestimmungsführer. Haupt, Bern. 320 S., € 49,90.

Die deutsche Auflage des „Dijkstra“ ist dank des Fachlektorats durch Asmus Schröter der englischen Originalauflage von 2005 noch überlegen und bei den Angaben zur Verbreitung deutlich aktueller. Wer in Europa ernsthaft Libellenkunde betreiben will, kommt an diesem großartigen Bestimmungsbuch definitiv nicht vorbei. Die Artbestimmung wird hier in den meisten Fällen auch mit einem guten Fernglas aus der Distanz ermöglicht. Eine überarbeitete deutsche Neuauflage ist für den Spätherbst 2017 avisiert.

Arne W. Lehmann, J. Hendrik Nüß (2015): Libellen. Bestimmungsschlüssel für Nord- und Mitteleuropa. 6., überarbeitete Auflage. Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung, Göttingen. 200 S., € 10,00 zzgl. Porto.

Dieses Büchlein aus der DJN-Reihe ist seit Jahrzehnten ein absoluter Klassiker der Libellenbestimmung und – nicht zuletzt wegen des kleinen Preises – ebenfalls ein „Muss“. Der einzige Nachteil des broschierten, geländetauglichen Werkes ist im Gegensatz zum „Dijkstra“, dass man die Libelle für eine Bestimmung in vielen Fällen fangen muss und in Händen halten sollte. Dafür bieten die großartigen Schwarz-Weiß-Abbildungen von Ruth I. Nüß häufig wichtige Zusatzinformationen für eine sichere Artbestimmung des gefangenen Tiers.

Brockhaus, T., H.-J. Roland, T. Benken, K.-J. Conze, A. Günther, K.-G. Leipelt, M. Lohr, A. Martens, R. Mauersberger, J. Ott, F. Suhling, F. Weihrauch & C. Willigalla (2015): Atlas der Libellen Deutschlands (Odonata). Libellula Supplement 14: 1-394. Für € 21,00 über www.libellula.org/zeitschriften-bestellen zu beziehen.

Das fast 400 Seiten dicke Opus bietet zu den 81 in Deutschland nachgewiesenen Libellenarten die derzeit aktuellsten Verbreitungskarten und auf drei bis vier Seiten konzentrierte Angaben zu Verbreitung, Ökologie und Gefährdung jeder Art. Ist für die Libellenkunde in Deutschland derzeit unverzichtbar.

Brochard, Christophe, Groenendijk, Dick, van der Ploeg, Ewoud & Termaat, Tim (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. [Nachdruck 2016]. KNNV Uitgeverij, Zeist (NL). 320 S., €  54,00

Bei der Bestimmung von Libellen-Exuvien derzeit konkurrenzlos. Als Deutscher möge man ob des niederländischen Buches nicht erschrecken, denn die fantastischen Fotos sprechen in praktisch allen Fällen auch ohne Text für sich und die (wissenschaftlichen) Libellennamen sind ohnehin dieselben. Die Genialität des Bestimmungswerkes wird dadurch unterstrichen, dass die 1. Auflage praktisch schon vergriffen und mittlerweile ein Nachdruck auf den Markt gekommen ist.

Aus demselben Hause (Autoren: Christophe Brochard & Ewoud van der Ploeg, KNNV Uitgeverij, 2014) stammt das ähnliche und qualitativ genauso hochwertige Werk „Fotogids Larven van Libellen“, mit dem die Larven von über 80 Arten Nordwesteuropas gut bestimmbar sind.

Sternberg, Klaus & Buchwald, Rainer (1999): Die Libellen Baden-Württembergs, Band 1: Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). (2000) Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2. Großlibellen (Anisoptera), Literatur. Ulmer, Stuttgart. 468 und 712 S.

Die beiden Bände des (zumindest im Ländle) meist als „Grundlagenwerk Libellen“ bezeichneten Großwerks bieten trotz ihres relativ hohen Alters auf fast 1200 Seiten eine wahre Fundgrube an Informationen zu allen heimischen Arten. Leider sind die Bücher nur noch antiquarisch erhältlich und wer sie zu günstigen Preisen noch ergattern kann, sollte mit dem Kauf nicht zögern.

Wildermuth, Hansruedi (2008): Die Falkenlibellen Europas. Corduliidae. Die Neue Brehm-Bücherei 653 [Die Libellen Europas, Band 5]. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben. 496 S., € 64,95.

In der Neuen Brehm-Bücherei sind bis dato sechs Monographien zu einzelnen Libellenfamilien erschienen (Binsenjungfern, Prachtlibellen, Federlibellen, Edellibellen, Flussjungfern und Falkenlibellen). Gerade das letztere Werk ist das umfangreichste aller sechs Bände und eine wahre Fundgrube an Informationen zu den Corduliidae, die Hansruedi Wildermuth als weltweit bester Kenner der Familie im Laufe seines Lebens zusammengetragen hat. Für fortgeschrittene Libellenkundler ist das Buch unersetzlich.

Jurzitza, Gerhard (2007): Der Kosmos-Libellenführer. Die Arten Mittel- und Südeuropas. 3., überarbeitete Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart. 191 S., ca. € 13,00

Neben dem mittlerweile in dritter Auflage (2013) ebenfalls als „Kosmos-Libellenführer“ erschienenen Fotoführer von Heiko Bellmann ist der 1988 erstmals erschienene „Jurzitza“ ein absoluter Klassiker unter den bebilderten Feldführern und viele der gestandenen heutigen Odonatologen sind damit groß geworden. Beide Werke haben aus heutiger Sicht ihre Schwächen, aber gerade Jurzitza ist für den kleinen Preis ein nettes und gut transportables, auch feldtaugliches Büchlein zum Einstieg in die Libellenkunde.

Kuhn, Klaus & Burbach, Klaus (Ed., 2008): Libellen in Bayern. Hrsg.: Bayer. Landesamt für Umweltschutz und Bund Naturschutz in Bayern e.V. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 333 S., € 29,90

Wäre dieses Buch ein Auto, dann trüge es ein H für „historisches Fahrzeug“ im Nummernschild – doch das soll Wert und Bedeutung des fast 20 Jahre alten Werkes keineswegs schmälern. Mitte der 1990er-Jahre war „Libellen in Bayern“ ein bahnbrechendes und wegweisendes Buch für alle weiteren, später folgenden Regionalfaunen zu Libellen in Deutschland. Die Verbreitungskarten – mit Stand von 1995 – spiegeln zwar meist nicht mehr die aktuelle Situation wider, die Angaben zur Biologie der einzelnen Arten sowie zu Lebensräumen in Bayern sind jedoch immer noch eine wahre Fundgrube essentieller Informationen.


Webseiten

Internetauftritt der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO e.V.), der Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum und Herausgeberin der Fachzeitschrift Libellula: http://www.libellula.org/

Regionale Fachgesellschaften

Private Webseiten

Man findet eine ganze Reihe privater Websites zur Libellenkunde im Internet, wobei ein Manko vieler dieser Seiten die mangelnde Aktualität ist, sowie eine gewisse Naivität oder auch schlicht mangelnde Pflege der Seiten zu verzeichnen sind. 

Internationale Webseiten

  • Die vermutlich beste Plattform für die Meldung von Libellensichtungen in Europa - teilweise eine echte Fundgrube für überraschende bzw. unerwartete Nachweise: https://observation.org/?g=5 
  • Es gibt eine große Anzahl von Internet-Seiten zur Libellenfotografie, aber innerhalb Europas ist vermutlich die Website von Fons Peels die beste – und wird auch regelmäßig gepflegt und aktualisiert: www.dragonflypix.com

Links zu internationalen Libellenseiten sind ebenfalls unzählbar; wichtige Fachgesellschaften innerhalb Europas sind

Aus internationaler Sicht sollte man zudem die Worldwide Dragonfly Society nennen, die die Fachzeitschrift International Journal of Odonatology herausgibt: http://worlddragonfly.org

Daneben ist mit Odonatologica auch die älteste Fachzeitschrift weltweit zu nennen, die seit 46 Jahren regelmäßig und brandaktuell die Odonatologie wissenschaftlich begleitet: www.odonatologica.com